Allergieentstehung erklärt: Ursachen & Mechanismen

wie entsteht eine allergie

Die Entstehung von Allergien ist ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Um Allergien verstehen zu können, ist es wichtig zu wissen, dass das Immunsystem eine zentrale Rolle spielt. Der Begriff „Allergie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „veränderte Reaktionsfähigkeit“. Eine Allergie entsteht, wenn das Immunsystem auf normalerweise harmlose Umweltstoffe, sogenannte Allergene, übermäßig reagiert. Zu den typischen Allergieursachen gehören genetische Prädispositionen, Umweltfaktoren und Ernährungsgewohnheiten.

Allergien verstehen beginnt mit dem Bewusstsein, dass unser Immunsystem eigentlich darauf ausgelegt ist, uns zu schützen. Allerdings können bestimmte Faktoren das System aus dem Gleichgewicht bringen und eine unerwünschte Immunreaktion auslösen. Diese Immunreaktionen sind in der Regel auf äußere Einflüsse zurückzuführen, die vom Körper fälschlicherweise als Bedrohung wahrgenommen werden.

Das Verständnis für Allergieursachen und deren Mechanismen ist der Schlüssel zur Entwicklung effektiver Präventions- und Behandlungsstrategien. Durch eine umfassende Analyse der verschiedenen Einflussfaktoren, wie genetische Veranlagungen und Umweltbedingungen, können wir gezielt Maßnahmen ergreifen, um allergische Reaktionen zu minimieren.

Inhalt

Was ist eine Allergie?

Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen wie Pollen, Tierhaare oder bestimmte Lebensmittel. Das Verständnis der Allergiedefinition ist dabei grundlegend, um zwischen einer allgemeinen Überempfindlichkeit und einer echten allergischen Reaktion zu unterscheiden.

Definition einer Allergie

Laut wissenschaftlicher Allergiedefinition handelt es sich bei einer Allergie um eine spezifische immunologische Reaktion des Körpers. Diese Reaktion basiert auf der Interaktion zwischen einem Allergen (z.B. Pollen) und speziellen Antikörpern im Körper. Eine typische allergische Reaktion kann Symptome wie Niesen, Hautausschläge oder Atembeschwerden hervorrufen.

Unterschied zwischen Allergie und Überempfindlichkeit

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jede Überempfindlichkeit gleichbedeutend mit einer Allergie ist. Eine Überempfindlichkeit kann auch durch nicht-immunologische Mechanismen wie z.B. Intoleranzen ausgelöst werden. Während bei einer echten Allergie immer eine spezifische immunologische Reaktion stattfindet, fehlen diese Immunvorgänge bei anderen Formen der Überempfindlichkeit.

Wie entsteht eine Allergie?

Das Verständnis, wie Allergien entstehen, beginnt mit der Interaktion des Immunsystems mit bestimmten Substanzen, die als Allergieauslöser bekannt sind. Diese Allergene können aus der Umwelt, Nahrung oder anderen Quellen stammen. Beim ersten Kontakt mit einem Allergen erfolgt möglicherweise keine sichtbare Reaktion. Stattdessen kann der Körper sensibilisiert werden, wodurch das Immunsystem bei zukünftigen Kontakten eine spürbare Reaktion zeigt.

Immunsystem und Allergene

Das Immunsystem spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung einer Allergie. Bei einem sensibilisierten Individuum erkennt das Immunsystem ein eigentlich harmloses Allergen als schädlich. Diese Reaktion des Immunsystems beinhaltet die Produktion von spezifischen Antikörpern, die beim nächsten Kontakt mit dem gleichen Allergen eine Immunantwort auslösen. Diese Reaktion kann durch verschiedene Allergieauslöser wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel verursacht werden und zeigt die Komplexität der Immunsystem Reaktion.

Sensibilisierungsprozess

Der Sensibilisierungsprozess ist der erste Schritt in der Entwicklung einer Allergie. Beim ersten Kontakt mit einem Allergen identifiziert und markiert das Immunsystem dieses als potenziell gefährlich. Diese Markierung führt bei nachfolgenden Begegnungen mit dem gleichen Allergen zu einer schnellen und oftmals intensiven Immunantwort. Diese Antwort kann unterschiedliche Symptome wie Hautausschläge, Atembeschwerden oder gastrointestinalen Beschwerden umfassen. Die Sensibilisierung ist daher ein kritischer Faktor bei der Entstehung von Allergien und erklärt, warum manche Menschen bei wiederholtem Kontakt mit bestimmten Substanzen symptomatische Reaktionen zeigen.

Ursachen der Allergieentstehung

Allergien entstehen durch eine komplexe Wechselwirkung verschiedener Faktoren. Unter diesen Faktoren sind die genetische Prädisposition, Umwelteinflüsse und die Ernährung von besonderer Bedeutung.

Genetische Faktoren

Eine genetische Prädisposition spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Allergien. Wenn ein Elternteil allergisch ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch das Kind Allergien entwickelt. Forschungen haben gezeigt, dass bestimmte Gene die Anfälligkeit für Allergien erhöhen können.

Umweltfaktoren

Umwelteinflüsse wie Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare und bestimmte Chemikalien können allergische Reaktionen auslösen. Der Anstieg der Luftverschmutzung und das Vorhandensein von Schadstoffen in urbanen Gebieten sind ebenfalls wesentliche Faktoren, die die Häufigkeit von Allergien beeinflussen.

Einfluss der Ernährung

Die Ernährung und Allergien sind eng miteinander verbunden. Bestimmte Nahrungsmittel wie Nüsse, Milchprodukte und Meeresfrüchte sind häufige Auslöser für Nahrungsmittelallergien. Darüber hinaus spielt die Zusammensetzung des Mikrobioms im Darm, das stark von der Ernährung beeinflusst wird, eine bedeutende Rolle bei der Modulation des Immunsystems und somit bei der Allergieentstehung.

Mechanismen des Immunsystems

Das Immunsystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Allergien. Besonders hervorzuheben sind die IgE-Antikörper und ihre Interaktion mit Mastzellen. Diese komplexen Mechanismen führen zu den bekannten Histaminreaktionen, die allergische Symptome verursachen.

Rolle der IgE-Antikörper

IgE-Antikörper sind spezifische Proteine, die vom Immunsystem produziert werden, um auf bestimmte Allergene zu reagieren. Bei Kontakt mit einem Allergen binden diese Antikörper an das Allergen und führen zur Aktivierung von Mastzellen. Dies ist ein zentraler Mechanismus bei vielen allergischen Erkrankungen, insbesondere beim Soforttyp.

Mastzellen und Histamin

Mastzellen sind eine Art von Immunzellen, die überall im Körper, besonders aber in der Haut, den Atemwegen und dem Magen-Darm-Trakt vorkommen. Diese Zellen tragen IgE-Antikörper auf ihrer Oberfläche. Bei erneuter Exposition mit einem Allergen setzen die aktivierten Mastzellen Histamine frei, was zu verschiedenen Histaminreaktionen führt. Diese Reaktionen umfassen Juckreiz, Schwellungen und andere typische allergische Symptome.

Soforttyp-Allergie (Typ I)

Die Soforttypallergie, auch bekannt als Typ-I-Allergie, ist die häufigste Form der allergischen Reaktionen. Sie wird durch IgE-Antikörper vermittelt und kann zu schnellen und heftigen Reaktionen führen, die potenziell lebensbedrohlich sind. Bekannte Beispiele dieser Allergieform sind Heuschnupfen und allergisches Asthma.

Beispiele für Soforttyp-Allergien

Die Soforttypallergie manifestiert sich in verschiedenen Formen. Zu den häufigsten zählen:

  • Heuschnupfen
  • Allergisches Asthma
  • Nahrungsmittelallergien wie Erdnuss- oder Schalentierallergien
  • Insektengiftallergien, beispielsweise Bienen- oder Wespenstiche

Reaktionskaskade bei Typ-I-Allergien

Bei einer Soforttypallergie spielt das Immunsystem eine zentrale Rolle. Nach erstem Kontakt mit einem Allergen bildet der Körper spezifische IgE-Antikörper. Diese binden an Mastzellen, die bei erneutem Kontakt mit dem Allergen schnell aktiv werden und Histamin sowie andere Entzündungsmediatoren freisetzen. Diese Freisetzung löst die Symptome aus, die von leichten Beschwerden wie Juckreiz bis hin zu schweren Reaktionen wie Anaphylaxie reichen können.

Zytotoxischer Typ (Typ II)

Der zytotoxische Typ, auch als Typ-II-Allergie bekannt, umfasst eine Bandbreite von allergischen Reaktionen, die durch spezifische Antikörper-vermittelte Reaktionen bedingt sind. Diese Reaktionen führen oft zur Zerstörung von Körperzellen und können ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Mechanismus des Typ II

Bei einer Typ-II-Allergie fixieren sich IgG- oder IgM-Antikörper an Antigene auf den Zelloberflächen. Diese Bindung löst eine zytotoxische Reaktion aus, die Komplementaktivierung oder zellvermittelte Zytotoxizität beinhalten kann. Dieser Prozess führt letztlich zur Zerstörung der betroffenen Zellen.

Beispiele für Typ-II-Allergien

Typ-II-Allergien können in verschiedenen klinischen Szenarien auftreten:

  • Transfusionszwischenfälle: Fehlende Bluttransfusionen können zytotoxische Reaktionen auslösen, wenn das Immunsystem des Empfängers die fremden Erythrozyten angreift.
  • Medikamenteninduzierte hämolytische Anämie: Bestimmte Medikamente können Antikörper-vermittelte Reaktionen hervorrufen, die die Zellen des Blutes angreifen und zerstören.
  • Morbus Basedow: Eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüsenhormone der eigenen Schilddrüse angreift.

Immunkomplex-Typ (Typ III)

Der Immunkomplex-Typ, auch als Typ-III-Allergie bekannt, tritt auf, wenn sich Immunkomplexe im Körper bilden, die Gewebeschäden und entzündliche Reaktionen hervorrufen können. Diese Komplexe entstehen durch die Bindung von Antigenen an Antikörper und können sich in verschiedenen Geweben und Organen ablagern.

Entstehung von Immunkomplexen

Bei der Entstehung von Immunkomplexen spielen sowohl Antigene als auch Antikörper eine zentrale Rolle. Diese beiden Komponenten binden sich und bilden größere Komplexe, die nicht immer effektiv vom Körper abgebaut werden können. Wenn diese Immunkomplexe in den Gefäßen und Geweben abgelagert werden, kann dies Entzündungen und Gewebeschäden verursachen.

Beispiele für Typ-III-Allergien

Typische Beispiele für Typ-III-Allergien umfassen die Serumkrankheit und die allergische Vaskulitis. Bei der Serumkrankheit handelt es sich um eine Reaktion auf fremde Proteine, die zu Symptomen wie Fieber, Hautausschlägen und Gelenkschmerzen führen kann. Die allergische Vaskulitis hingegen ist eine Entzündung der Blutgefäße, die durch Immunkomplexe ausgelöst wird und zu Hautveränderungen, Schmerzen und Schwellungen führen kann.

Spättyp-Allergie (Typ IV)

Die Spättyp-Allergie, auch bekannt als Typ-IV-Allergie, tritt typischerweise Stunden bis Tage nach dem Kontakt mit einem Allergen auf. Diese Art der Allergie ist eine zellvermittelte Reaktion und wird hauptsächlich durch T-Lymphozyten hervorgerufen. Ein klassisches Beispiel für Kontaktallergien ist die Reaktion auf Nickel, die häufig in Schmuck oder Knöpfen vorkommt.

Rolle der T-Lymphozyten

T-Lymphozyten spielen eine zentrale Rolle bei der Spättyp-Allergie. Diese Zellen des Immunsystems erkennen das Allergen und initiieren eine entzündliche Reaktion, die zu den Symptomen der Allergie führt. Bei einer zellvermittelten Reaktion werden keine Antikörper produziert; stattdessen greifen die T-Lymphozyten direkt die körperfremden Substanzen an.

Beispiele für Spättyp-Allergien

Zu den häufigsten Beispielen für Typ-IV-Allergien gehören Kontaktallergien wie die Nickelallergie und Reaktionen auf bestimmte Medikamente. Diese Allergien manifestieren sich typischerweise durch Hautausschläge, Juckreiz und Bläschenbildung an den betroffenen Stellen. Solche Reaktionen sind auf die Aktivität der T-Lymphozyten zurückzuführen, welche die Entzündungsreaktion im Körper auslösen.

Histamin und seine Wirkung

Histamin spielt eine bedeutende Rolle bei allergischen Reaktionen und ist zentraler Auslöser für viele allergische Symptome. Dieses biogene Amin wird hauptsächlich von Mastzellen und Basophilen freigesetzt und führt bei Kontakt mit einem Allergen zu typischen Beschwerden wie Juckreiz, Schwellungen und Rötungen.

Bedeutung von Histamin bei allergischen Reaktionen

Die Histaminwirkung ist für die Auslösung und Aufrechterhaltung vieler allergischer Symptome verantwortlich. Bei einer allergischen Reaktion gelangt das Histamin in den Blutkreislauf und bindet an spezifische Rezeptoren auf verschiedenen Zellen, was zu einer Erhöhung der Gefäßpermeabilität und somit zu Schwellungen führt.

Histaminfreisetzung und Symptomatik

Die Freisetzung von Histamin erfolgt, wenn das Immunsystem auf ein Allergen trifft, das vom Körper als schädlich eingestuft wird. Diese Histaminfreisetzung führt zu einer Kette von Ereignissen, die allergische Symptome wie Niesen, tränende Augen und Atembeschwerden auslösen. Zudem kann Histamin je nach Konzentration und Empfindlichkeit des Individuums auch zu schwereren Reaktionen wie Anaphylaxie führen.

Der Zusammenhang zwischen Allergien und Umweltfaktoren

Allergien sind eng mit den Umweltbedingungen verknüpft. Vor allem der Klimawandel und die Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Umgebungen spielen eine bedeutende Rolle bei der Zunahme von Allergien. Das Verständnis dieser Zusammenhänge ist entscheidend, um präventive Maßnahmen zu entwickeln.

Einfluss des Klimawandels

Der Klimawandel verändert die Blühzeiten und die Allergenität von Pflanzen. Durch längere Vegetationsperioden und erhöhte Temperaturen kann die Pollenproduktion steigen, was wiederum die Häufigkeit und Intensität von allergischen Reaktionen erhöht. Die Umweltauswirkungen auf Allergien manifestieren sich auch durch verstärkte Luftverschmutzung, die die Schleimhäute reizt und die Sensibilisierung der Atemwege fördert. So führt der Klimawandel und Allergien zu einer verstärkten Belastung für betroffene Personen.

Städtisches vs. ländliches Umfeld

Städtische Umgebungen weisen häufig eine höhere Luftverschmutzung auf, was die Auslöser für Allergien verstärkt. Feinstaub und andere Schadstoffe können die Atemwege irritieren und die Abwehrmechanismen des Körpers schwächen. Im Gegensatz dazu können ländliche Gebiete zwar weniger Luftverschmutzung aufweisen, dafür aber durch landwirtschaftliche Aktivitäten Allergene wie Tierhaare oder Pestizide enthalten. Das Verständnis der Umweltauswirkungen auf Allergien in verschiedenen Lebensräumen ist von großer Bedeutung für individualisierte Präventionsstrategien.

Genetische Prädisposition und Allergien

Allergien zeigen oft ein familiäres Muster. Eine genetische Veranlagung kann dabei eine entscheidende Rolle spielen. Bestimmte Erbfaktoren erhöhen das Risiko, dass Kinder von allergiebetroffenen Eltern selbst Allergien entwickeln.

Erbfaktoren und Allergierisiko

Erbliche Allergien resultieren aus einer Kombination von Genen, die das Immunsystem beeinflussen. Wenn beide Elternteile an Allergien leiden, steigt das Risiko für die Nachkommen signifikant. Studien belegen, dass genetische Veranlagung etwa ein Drittel des Allergierisikos ausmacht.

Zusammenhang zwischen Eltern und Kind

Das Familienrisiko für Allergien ist hoch, wenn Eltern oder Großeltern betroffen sind. Trotz genetischer Veranlagung spielt auch die Umwelt eine Rolle. Präventive Maßnahmen können das Risiko verringern, doch die genetische Basis bleibt ein wichtiger Faktor bei der Allergieentwicklung.

Präventionsstrategien gegen Allergien

Die Allergieprävention ist ein wesentlicher Bestandteil, um allergische Reaktionen zu verringern und damit die Lebensqualität zu verbessern. Verschiedene Maßnahmen können dabei helfen, das Risiko von Allergien zu minimieren. Zu diesen Strategien gehören sowohl die Allergenvermeidung als auch verschiedene medizinische Maßnahmen.

Vermeidung von Allergenen

Ein zentraler Ansatz bei der Allergieprävention ist die Allergenvermeidung. Haushalte können durch regelmäßige Reinigung und den Einsatz von Luftreinigern dazu beitragen, die Allergenbelastung zu reduzieren. Bei Nahrungsmittelallergien ist es wichtig, die Zutatenlisten sorgfältig zu prüfen und bekannte Allergene zu meiden.

A serene scene of allergy prevention strategies unfolds. In the foreground, a close-up of a person's hands gently applying a natural, herbal cream to their skin, signifying the use of gentle, non-irritating skincare products. In the middle ground, a well-stocked pantry showcases an array of fresh fruits, vegetables, and whole grains, hinting at a balanced, allergen-conscious diet. The background depicts a lush, verdant garden, with blooming flowers and vibrant greenery, suggesting the importance of exposure to diverse environmental microbiomes. Soft, natural lighting bathes the scene, creating a calming, soothing atmosphere. The overall composition conveys a sense of tranquility, wellness, and proactive measures against the development of allergies.

Medizinische Präventionsmaßnahmen

Medizinische Maßnahmen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Allergieprävention. Dazu gehören unter anderem Impfungen, die das Immunsystem stärken und eine Allergieentwicklung verhindern können. Immunmodulierende Therapien, wie z.B. die Hyposensibilisierung, helfen dabei, das Immunsystem langsam an das Allergen zu gewöhnen und so die allergischen Reaktionen zu mildern. Es ist ratsam, frühzeitig einen Arzt zu konsultieren, um geeignete Präventionsstrategien zu besprechen und anzuwenden.

Medikamente und Therapien bei Allergien

Zur effektiven Allergietherapie stehen verschiedene Medikamente und Behandlungsansätze zur Verfügung. Antihistaminika sind hierbei eine gängige Wahl, da sie die Wirkung von Histamin blockieren, einem Botenstoff, der eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen spielt. Diese Medikamente können sowohl oral eingenommen als auch in Form von Nasensprays oder Augentropfen angewendet werden, um schnell Linderung von Symptomen wie Niesen, Juckreiz und tränenden Augen zu bieten.

Für schwerere oder chronische allergische Reaktionen können Corticosteroide eingesetzt werden. Diese Wirkstoffe reduzieren Entzündungen und helfen somit, die allergischen Symptome zu kontrollieren. Corticosteroide sind in verschiedenen Darreichungsformen verfügbar, darunter Nasensprays, Cremes oder Tabletten, und sind besonders wirksam bei der Behandlung von Allergien, die mit stark entzündlichen Reaktionen einhergehen.

Eine weitere vielversprechende Methode zur Allergiebehandlung ist die spezifische Immuntherapie. Bei dieser Therapieform wird das Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnt, mit dem Ziel, die Überempfindlichkeit zu reduzieren und langfristig eine Toleranz zu entwickeln. Die Immuntherapie kann sowohl in Form von Injektionen als auch oral durchgeführt werden und bietet eine nachhaltige Möglichkeit, die Ursache der Allergie langfristig zu bekämpfen. Durch die natürliche Integration von Antihistaminika und Corticosteroide in den Behandlungsplan kann die Lebensqualität von Allergikern erheblich verbessert werden.

FAQ

Was ist eine Allergie?

Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Umweltstoffe, bekannt als Allergene. Der Begriff „Allergie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „veränderte Reaktionsfähigkeit“.

Was ist der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Überempfindlichkeit?

Eine Allergie ist durch eine immunologische Reaktion auf ein Allergen gekennzeichnet, was bedeutet, dass das Immunsystem eine Rolle spielt. Eine Überempfindlichkeit, wie Intoleranzen, beinhaltet keine immunologischen Abläufe.

Wie entsteht eine Allergie?

Allergien entstehen durch die Interaktion des Immunsystems mit Allergenen. Der erste Kontakt führt meist nicht zu sichtbaren Reaktionen, kann aber den Körper sensibilisieren, was später zu einer Immunantwort führt.

Welche Rolle spielen genetische Faktoren bei der Entstehung von Allergien?

Genetische Faktoren sind oft ein wichtiger Prädiktor für Allergien. Wenn Familienmitglieder Allergien haben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass weitere Mitglieder ebenfalls betroffen sind.

Welche Umweltfaktoren können Allergien auslösen?

Umweltfaktoren wie Pollen, Tierhaare und bestimmte Lebensmittel können Allergien auslösen. Auch städtische Umgebungen mit höherer Verschmutzung und der Klimawandel spielen eine Rolle.

Inwiefern beeinflusst die Ernährung die Entstehung von Allergien?

Die Ernährung kann Einfluss auf das Allergierisiko haben, besonders durch ihre Interaktion mit dem Mikrobiom des Körpers.

Was sind IgE-Antikörper und wie sind sie an Allergien beteiligt?

IgE-Antikörper sind zentral für die allergische Reaktion, insbesondere beim Soforttyp. Sie binden sich an Mastzellen, welche dann Histamin freisetzen, das zu typischen allergischen Symptomen führt.

Was passiert bei einer Soforttyp-Allergie (Typ I)?

Bei einer Soforttyp-Allergie, häufig ausgelöst durch Pollen oder Tierhaare, binden IgE-Antikörper an Mastzellen, die schnell Histamin freisetzen. Das führt zu Symptomen wie Juckreiz und Schwellungen.

Wie funktioniert eine zytotoxische Typ-II-Reaktion?

Typ-II-Reaktionen sind antikörpervermittelt und führen zur Zerstörung von Zellen, oft im Zusammenhang mit bestimmten Medikamenten oder Transfusionszwischenfällen.

Was sind Immunkomplex-Typ-III-Allergien?

Bei Typ-III-Allergien bilden sich Immunkomplexe, die Gewebeschäden verursachen können, zum Beispiel bei der Serumkrankheit oder allergischen Vaskulitis.

Was passiert bei einer Spättyp-Allergie (Typ IV)?

Typ-IV-Allergien entstehen Stunden bis Tage nach Kontakt und werden durch T-Lymphozyten vermittelt. Beispiele sind Kontaktallergien auf Nickel oder bestimmte Medikamente.

Welche Rolle spielt Histamin bei allergischen Reaktionen?

Histamin ist ein wichtiger Vermittler bei allergischen Reaktionen und führt zu Symptomen wie Schwellungen, Rötungen und Juckreiz. Es wird vor allem von Mastzellen freigesetzt.

Wie beeinflusst der Klimawandel die Häufigkeit von Allergien?

Der Klimawandel beeinflusst die Allergenität von Pflanzen und kann somit die Allergiehäufigkeit erhöhen. Auch städtische Umgebungen können durch höhere Verschmutzung zu vermehrten Allergieausbrüchen führen.

Welche genetischen Prädispositionen erhöhen das Allergierisiko?

Bestimmte Erbfaktoren können das Risiko erhöhen, an einer Allergie zu erkranken. Allergien treten oft gehäuft in Familien auf.

Wie kann man Allergien vorbeugen?

Die Vermeidung von bekannten Allergenen und frühzeitige medizinische Intervention können helfen, Allergiesymptome zu minimieren. Dazu zählen auch Präventivmaßnahmen wie Impfungen und immunmodulierende Therapien.

Welche Medikamente und Therapien stehen zur Behandlung von Allergien zur Verfügung?

Zur Allergiebehandlung gehören Antihistaminika, die die Wirkung von Histamin blockieren, Corticosteroide, die Entzündungen reduzieren, sowie spezifische Immuntherapien, die das Immunsystem umprogrammieren können.

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